Geschichte und Motivation

Die FF Oberwang hat im Jahr 2012 das erste TRT-Team gegründet. Nachdem wir bei den THL- Tagen in St. Georgen i.A. noch als Zuschauer dabei waren, war das für uns die finale Bestätigung im darauffolgenden Jahr (Meggenhofen 2013) mit einer aktiven Gruppe an dieser Veranstaltung teilzunehmen. Das steigende Interesse erlaubte es dann im Jahr 2016 mit einem zweiten TRT-Team zu starten, wodurch wir dann ab dem Jahr 2017 (Inzing in Tirol) mit 2 Teams an den österreichischen THL-Tagen teilnehmen konnten. Bis heute wurden gesamt über 200 TRT-Übungen durchgeführt, und wir nahmen ab 2013 bei allen österreichischen THL Tagen teil. Zusätzlich konnte ein mixed Team auch bei der „Winter Rescue Challenge 2020“ in Tschechien teilnehmen, und dort seine Leistung unter Beweis stellen.

Das erlernte Wissen und die geübten Techniken konnte schon bei zahlreichen Einsätzen umsetzt werden.

Ein Beispiel dazu war ein Unfall auf der A1 zu dem wir im Feb. 2018 gerufen wurden. Ein Fahrzeug war dabei außer Kontrolle geraten, hatte dann mehrere Elemente der Lärmschutzwand aus der Verankerung gerissen, wobei auch Vorderachse und Motor aus dem Fahrzeug gerissen wurden. Danach kam der Rest des schwer deformierten Peugeot am Pannensteifen zu liegen. Der eingeklemmte Lenker wurde im Fahrzeug erstversorgt und mittels Öffnung des Daches aus dem Fahrzeug befreit und and das anwesende Notarztteam übergeben.

Glücklicherweise konnte er schon nach wenigen Tagen das Krankenhaus wieder verlassen.

Im April 2018 kam es in einem Kreuzungsbereich der Oberwanger Landstrasse zu einem Frontal-Zusammenstoß zwischen zwei Fahrzeugen. Der schwer beschädigte VW-Tiguan kam dabei im Straßengraben zum Liegen, wobei der Lenker kopfüber im Fahrzeug eingeklemmt war. Nachdem ein Zugang für den Inneren Retter geschaffen wurde, war hier vorranging im ersten Schritt der Gurt zu lösen um eine freie Atmung wieder zu ermöglichen. Anschließend konnte die Person achsengerecht über das geöffnete Fahrzeugdach gerettet und an den Rettungs-Hubschrauber übergeben werden. Auch in diesem Fall konnte die gerettete Person nach wenigen Tagen das Krankenhaus wieder verlassen.

Im April 2021 wurden wir morgens zu einem Arbeitsunfall gerufen. Ein Arbeiter wurde mit dem Arm in einer Fertigungsmachine eingegklemmt. Nach dem Eintreffen an der Einsatzstelle wurde die „TRT-Werkzeugplane“ in der Nähe des Unfallortes im Betrieb aufgelegt, und vom Fahrzeug aus mit dem Werkzeug befüllt. Es stellte sich schnell heraus, dass durch die ausgelößte Notabschaltung die Maschine manuell nicht mehr bewegt werden konnte, und durch die extrem stabile und kompakte Bauweise durch Einsatz des hydraulischen Rettungsgerät keine Befreiung möglich ist.

Somit blieb als einzige Möglichkeit eine Durchtrennung von vier Stahlprofilen (9 x 3 cm) um so die Einklemmung zu beseitigen. Durch die sehr engen Platzverhältnisse konnten aber weder Trennschleifer noch Plasma Schneider verwendet werden. Somit entschieden wir uns schnell für die Sebelsäge mit speziellen Hochleistungstrennblättern ( die wir in einigen TRT-Übungen an verschiedensten Fahrzeugen getestet hatten……).

Dank dieser speziellen Trennblätter war es uns möglich, im ersten Schritt eine Seite der Stahlprofile abzuschneiden, dann mit dem hydraulischen Rettungsaggregat die Einklemmung am Unterarm soweit zu beseitigen, dass die Durchblutung zur Hand wieder einigermaßen verbessert werden konnte. Anschließend wurde auch die zweite Seite der Fertigungsmaschnine so abgeschnitten, dass der eingegklemmte Arm nach ca. 50min aus der Maschine „ausgefädelt“ werden konnte. Er freut uns in diesem Fall besonders, dass der verletzte Arm des Arbeiters komplett gerettet werden konnte, und das Verletzungsmuster eine vollständige Genesung ohne Einschräkungen in Aussicht stellt.

Die oben genannten Beispiele aus realen Einsätzen sind für uns die absolulte Bestätigung dafür, wie wir das im Rahmen der THL-Tage Gelernte Know-how in realen Einsätzen umsetzen konnten. Und somit die bestmögliche Versorgung von verunfallten Personen zu gewährleisten.